Ich sehn' mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
dass alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
dass Regen, Schnee und jede Wolk,
dass all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muss gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön'
ein's jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, dass war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!
(Autor unbekannt)
Wo suchst du?
Wo suchst du deine Sicherheit?
In Menschen, in Dingen oder in MIR?
Wo findest du Geborgenheit?
In Menschen, in Zimmern oder in MIR?
Wo findest du Liebe?
In Menschen, in Geschenken oder in MIR?
ICH BIN das helle Licht in dir
In deinem heiligen Raum,
tief in deinem Innersten.
ICH umarme deinen Schmerz mit Liebe,
ICH umfange deinen Kummer mit Trost,
ICH erhelle deine Angst mit Vertrauen,
ICH erhebe dein kleines Ich
in meine Arme des Lichts.
Komm geliebtes Wesen, komm zu MIR,
komm in meine Gnade
und erlaube dir dort zu verweilen.
Ruh dich aus,
von allen Anfechtungen deiner Welt.
Entspanne dich in meine Liebe hinein,
du sollst immer behütet
und von MIR getragen sein.
Gib deine Angst, deinen Schmerz,
deine Sorge MIR.
ICH öffne dir des Friedens Tür.
Weihe deine Nacht dem Licht,
und fürchte dich nicht!
Lass es eine geweihte Nacht – Weihnacht werden!
ICH BIN da!
Marina Kaiser
Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde.
Wir haben volle Teller
und voll sind Scheune und Keller,
wir leiden keine Not.
Gesichert ist das Brot,
die Äpfel sind knallrot
und auch der süße Wein
lief rein in Fass hinein.
Die Ernt' ist geborgen,
wir haben keine Sorgen,
drum sei heut Dank gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde.
(Christian Morgenstern)
Kerzenlicht auf Marmorsteinen,
wo manche um ihr Liebstes weinen.
Sie stehen still in sich gekehrt,
am Tag, an dem man Tote ehrt.
Mit ehrfurchtsvollem Schweigen,
vor Chrysanthemen, Fichtenzweigen,
erweist man denen den Respekt,
die von der Erde zugedeckt.
Seiner Ahnen zum Gedenken,
will man heut die Augen senken.
Für die Menschen die hier ruh’n,
Christenpflicht am Nächsten tun.
Kinder legen Blumen nieder,
denken an die Eltern wieder.
Sie sprechen leise ein Gebet,
wo in Stein ihr Name steht.
Weihrauchduft zieht durch die Reihen,
weil Priester nun die Gräber weihen.
so mancher denkt jetzt still bei sich,
irgendwann, trifft es auch mich.
Alois Mayer
Das Gebet des Franz von Assisi in der Stunde seiner Bekehrung:
Höchster, glorreicher Gott,
erleuchte die Finsternis
meines Herzens
und schenke mir rechten Glauben,
gefestigte Hoffnung, vollendete Liebe
und tiefgründende Demut.
Gib mir, Herr,
das rechte Empfinden und Erkennen,
damit ich deinen heiligen Auftrag erfülle,
den du mir in Wahrheit gegeben hast.
Amen.
Herbstlied
Der Frühling hat es angefangen,
Der Sommer hat‘s vollbracht.
Seht, wie mit seinen roten Wangen
So mancher Apfel lacht!
Es kommt der Herbst mit reicher Gabe,
Er teilt sie fröhlich aus,
Und geht dann, wie am Bettelstabe
Ein armer Mann, nach Haus.
Voll sind die Speicher nun und Gaden,
Daß nichts uns mehr gebricht.
Wir wollen ihn zu Gaste laden,
Er aber will es nicht.
Er will uns ohne Dank erfreuen,
Kommt immer wieder her:
Laßt uns das Gute drum erneuen,
Dann sind wir gut wie er.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Mein Traum von einer geschwisterlichen Gemeinschaft
Ich wünsche mir keine perfekte Gemeinschaft,
sondern eine, die um ihre Schwächen weiß,
aber daraus Kraft schöpft für einen stetigen Neubeginn.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der wir einander Spiegel sein dürfen, der unsere Ähnlichkeit mit dir aufzeigt.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der wir offen sagen können, was uns gut tut oder was unsere Sehnsüchte sind; in der wir versuchen,
einander diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der wir einander als einmalige, einzigartige Personen achten und lieben.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der die meist geübteste Tugend die Vergebung ist.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der jede(r) jede(n) ermutigt, sie/er selbst zu werden und zu sein.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
in der Gefühle genauso ernst genommen werden wie Gedanken.
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft,
die ermutigt und umarmt, die trauert und feiert, die teilt und verbindet und
in der DU - Gott - allein die Quelle, der Atem, das pulsierende Blut bist,
sichtbar in deinem Wort, in deinem Leib und Blut und in jedem einzelnen Mitglied dieser Gemeinschaft.
Sr. Gudrun Schellner SSM
Osterjubel
Jetzt ist der Himmel aufgetan
jetzt hat er wahres Licht!
Jetzt schauet Gott uns wieder an
mit gnädigem Gesicht.
Jetzt scheint die Sonne
der ewigen Wonne!
Jetzt lachen die Felder,
jetzt jauchzen die Wälder,
jetzt ist man voller Fröhlichkeit.
Jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit
und voller Ruhm und Preis.
Jetzt ist die wahre goldne Zeit
wie einst im Paradeis.
Drum lasset uns singen
mit Jauchzen und Klingen,
frohlocken und freuen;
Gott in der Höh sei Lob und Ehr.
Jesus, du Heiland aller Welt,
dir dank ich Tag und Nacht,
dass du dich hast zu uns gesellt
und diesen Jubel bracht.
Du hast uns befreit,
die Erde erneuet,
den Himmel gesenket,
dich selbst uns geschenket,
dir, Jesus, sei Ehre und Preis.
Angelus Silesius
Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit
Die geistlichen Werke der Barmherzigkeit
Wünsche für das Neue Jahr 2016
Immer dann, wenn die Liebe nicht ganz reicht, wünsche ich Dir Großherzigkeit.
Immer dann, wenn Du verständlicher Weise auf Revanche sinnst, wünsche ich Dir Mut zum Verzeihen.
Immer dann, wenn sich bei Dir das Misstrauen rührt, wünsche ich dir einen Vorschuss an Vertrauen.
Immer dann, wenn Du mehr haben willst, wünsche ich Dir die Sorglosigkeit der Vögel des Himmels.
Immer dann, wenn Du Dich über die Dummheit der anderen ärgerst, wünsche ich Dir ein herzhaftes Lachen.
Immer dann, wenn Dir der Kragen platzt, wünsche ich Dir ein tiefes Durchatmen.
Immer dann, wenn Du gerade aufgeben willst, wünsche ich Dir die Kraft zum nächsten Schritt.
Immer dann, wenn Du Dich von Gott und den Menschen verlassen fühlst, wünsche ich Dir eine unverhoffte Begegnung, ein Klingeln an der Haustür, einen Brief, ein Email, ein SMS.
Immer dann, wenn Gott für Dich weit weg scheint, wünsche ich Dir Seine spürbare Nähe.